In der Reihe Bürgerforum „Bildung für nachhaltige Entwicklung“:
Elf Jahre nun ist es her, dass das LfA Sachsen erstmals Untersuchungen in den mittelalterlichen Bergwerken unter Dippoldiswalde durchführte. Die gut erhaltenen Funde aus dem 12. und 14. Jahrhundert – darunter komplette Leitern, hölzerne Grubeneinbauten, Haspeln und Gerätschaften – sind einzigartig.
Um die Bergwerke und weitere damit zusammenhängende Themenfelder zu erforschen, startete im Jahr 2012 das internationale Forschungsprojekt ArcheoMontan unter sächsischer und tschechischer Beteiligung. In den folgenden sechs Jahren arbeiteten über 40 Wissenschaftler und Fachleute zusammen, um den mittelalterlichen Bergbau im sächsisch-böhmischen Erzgebirge gemeinsam zu erforschen. Am Projektende standen u.a. mehrere wissenschaftliche Konferenzen, Monographien sowie das im August 2018 eröffnete MiBERZ – Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge, Dippoldiswalde.
Im Juli 2019 auf dem Welterbe-Kongress in Baku wurde den Dippoldiswalder Bergwerken der Weltkulturerbe-Titel als Bestandteil der Montanregion Erzgebirge verliehen, ebenso wie für die mittelalterliche wüste Bergstadt Fürstenberg im Hohen Forst bei Zwickau und die früh-neuzeitlichen Zinnseifen von Eibenstock. Der Titel ist ohne Zweifel die Krönung der wissenschaftlichen Forschungen des Landesamtes und seiner Projektpartner.
Die Archäologin Dr. Christiane Hemker arbeitet seit 1993 in der archäologischen Denkmalpflege beim LfA Sachsen. Seit 2006 ist sie als Referatsleiterin Südwest-Sachsen in dieser Funktion für den gesamten sächsischen Erzgebirgsraum zuständig und hat dabei erfolgreich den Fachbereich Montanarchäologie etabliert. Dr. Christiane Hemker ist eine europaweit anerkannte Expertin in der montanarchäologischen Forschung.