Schloss Pillnitz wurde 1720-24 als Sommerresidenz für August den Starken im Stil der Chinoiserie erbaut. Anders als bei früheren Bauten bestand das asiatische Element nicht nur aus einem in die Wohneinheit integrierten Porzellan- oder Lackkabinett, sondern zwei komplette Gebäude (Berg- und Wasserpalais) sollten im orientalischen Stil ausgestattet werden und damit den größten Chinoiserie-Komplex Europas bilden. Darüber hinaus wurde der chinesische Stil hier erstmals auch im Außenbereich durch ‚chinesische‘ Dächer und eine Fassadenbemalung mit asiatischen Figuren sichtbar.
Während das Äußere erhalten geblieben ist, wurden die Raumkonzepte im Inneren bald verändert. Dennoch wurden einige Räume auch später in verschiedenen Chinoiserie-Phasen bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein in asiatisch anmutenden Stilen gestaltet. PD Dr. Cordula Bischoff berichtete von ihren neuen Forschungen zum Thema.