Anna Seghers, geboren 1900 als Annette „Netti“ Reiling, verheiratet als Netty Radványi, entstammte einer jüdischen Familie. Sie studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologie und promovierte 1924. Etwa aus dieser Zeit stammen die ersten Spuren ihres literarischen Schaffens, welches sie unter dem Pseudonym Anna Seghers publizierte. Den Namen Seghers hatte sie dem niederländischen Maler Hercules Seghers entliehen. Seghers, die infolge der Machtergreifung der Nationalsozialisten ins Exil nach Frankreich, später in die USA und Mexiko geht, wird durch Romane wie „Das siebte Kreuz“ berühmt. Nach Ende des Krieges kehrt sie nach Deutschland zurück, wo sie im östlichen Teil für den Rest ihres Lebens bleibt. Sie war 1952-1978 Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR, blieb gegenüber Andersdenkenden bisweilen indifferent.
Im Rahmen der Benefizlesung zugunsten des Chinesischen Pavillons wird das Leben und Schaffen der Schriftstellerin dargestellt. Einzelne Erzählungen wie „Aufstand der Fischer von St. Barbara“, „Das wirkliche Blau“ & „Reisebegegnungen und Sagen von Unirdischen“ werden Mittelpunkt literarischer Kostprobe an diesem Abend sein.