Freiheit schöner Götterfunken
Stolz sind sie, die Dresdner auf „ihren“ Friedrich Schiller! Nicht nur, dass er hier Asyl fand in seiner misslichen finanziellen Lage beim Dresdner Oberkonsistorialrat Christian Gottfried Körner -“Wir sind Brüder durch Wahl, mehr als wir durch Geburt sein können” (Körner an Schiller) – er schrieb wahrscheinlich auch hier die „Ode an die Freude“, jenes Gedicht, das später mit Beethovens 9. Sinfonie zu Weltruhm gelangte. Und ganz sicher schrieb er am „Don Carlos“, dem Dramatischen Gedicht, welches in der Forderung nach Gedankenfreiheit gipfelt. Und er schrieb die „Waschweiber-Deputation,“ die den Lärm der Loschwitzer Wäscherinnen in alle Welt trug.
Von 1785 bis 1787 wohnte er zeitweise auf Körners Weinberg in Loschwitz, zeitweise in Dresden selbst. Wie wichtig der geistige Austausch mit Körner für Schiller war, geht aus ihrem Briefwechsel hervor. Außer zu den Freunden hatte Schiller in Dresden wenig gesellschaftlichen Kontakt. Romantisch ausgeschmückt worden ist Schillers Beziehung zu Gustl von Blasewitz, der er im “Wallenstein” ein Denkmal setzte.
Trotz der sicheren materiellen Verhältnisse, die Schiller in Dresden geboten werden, fühlt er sich bald nicht mehr wohl. Die Dresdner seien “ein seichtes, zusammengeschrumpftes Volk”, hier herrsche eine “geistige Wüste”. Schiller folgt 1887 einer Einladung nach Weimar.
Die herzliche Freundschaft zu Körner jedoch währte ein Leben lang und er blieb neben Goethe Schillers wichtigster Partner im geistigen Austausch.
„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“: unter diesem Arbeitsmotto versammelt das Programm Lieder und Texte rund um das Thema “Freiheit“ von Schiller, Gottfried Körner und anderen Freunden dieser Zeit. Zu sehen ist auch Schillers einziges selbstgezeichnetes Comic.
Als musikalisches Echo erklingen Kompositionen zu Schillers und Körners Texten und von Komponisten dieser Zeit.
Schauspiel: Johannes Gärtner
Gesang: Romy Petrick
Flügel: Marc Kirsten
Ort: Chinesischer Pavillon, Bautzner Landstraße 17 A, 01324 Dresden – Weißer Hirsch
Zeit: 27. Oktober 2016 , 18:30 Uhr
Weitere Informationen: http://www.johannesgaertner.de/